Checkliste Welpenkauf: Wie erkenne ich einen guten Züchter?

Woran kann man einen guten Züchter erkennen und worauf ist zu achten beim Welpenkauf? Eine Checkliste.

Gute Züchter erkennen: Die Entwicklung des Welpen steht und fällt mit den Aufzuchtsbedingungen

Warum es so wichtig ist, einen guten Züchter auszuwählen und welch großen Einfluss die Aufzuchtsbedingungen auf die Entwicklung eines Welpen haben, erkläre ich in diesem Video:


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Checkliste Welpenkauf: Worauf achten?

Qualität statt Quantität

Ein guter Züchter kümmert sich liebevoll um den jeweiligen Welpenwurf. Das ist enorm zeitaufwendig, wenn es gut gemacht wird. Deswegen hat ein guter Züchter maximal einen Wurf, um den er sich intensiv kümmert.
Wenn der Züchter hingegen mehrere Würfe gleichzeitig betreut, dann sind das oft Bedingungen, bei denen die individuelle Betreuung jedes einzelnen Welpen nicht mehr gegeben ist.

Zuchtumgebung

Achte darauf, wie die Welpen und die Mutterhündin leben. Die Welpen und die Mutterhündin sollten nicht abseits in einem Zwinger sondern im Haus bei dem Züchter leben. Das zeigt zum einen, dass die Mutterhündin artgerecht bei der Familie lebt und zweitens, dass die Welpen den Alltag bereits kennenlernen.

Sozialisierung und Frühförderung

In den ersten Lebenswochen (ca. 3. bis 12. Woche) sind Welpen besonders empfänglich für neue Reize um sich mit ihrer Umwelt vertraut zu machen (Sozialisierung). Verstreicht diese Zeit ungenutzt, werden die Welpen später große Probleme mit ihrer Umwelt haben. Einen Großteil der Sozialisierungszeit verbringt dein Welpe beim Züchter. Deswegen sollte der Züchter während dieser Zeit den Welpen mit verschiedensten Situationen und Sozialpartnern vertraut machen. Idealerweise lernen die Welpen beim Züchter verschiedene Menschen allen Alters bereits kennen, bekommen täglich neue Spielsachen und lernen neue Umgebungen kennen. Sei es das Kennenlernen des Gartens oder kleine Ausflüge zum Tierarzt.

Die Sozialisierung: der Welpe verbleibt zumindest bis zur 8 Lebenswoche beim Züchter. Damit fällt ein großer Teil der wichtigen Sozialisierungsphase des Welpen in die Verantwortung des Züchters.

Ein Züchter sollte sich außerdem idealerweise nach euren Lebensumständen erkundigen und den Welpen bereits darauf vorbereiten. Lebt der Züchter beispielsweise am Land und ihr werdet mit dem Welpen dann mitten in der Stadt wohnen, sollte der Welpe unbedingt bereits vom Züchter erste städtische Umwelterfahrungen (Verkehr, Menschen, Geräusche, …) mit auf den Weg bekommen. Ansonsten wird er sich bei euch womöglich nicht vor die Türe trauen und kann nicht in die Stadt vermittelt werden.

Eine schöne Zuchtumgebung allein reicht also bei weitem nicht aus. Züchter leisten hier bereits ganz wichtige und zeitintensive Vorarbeit, ohne die sich die Welpen mit ihrer Umwelt sehr schwer tun würden.

Gewaltfreier Umgang mit den Welpen und der Mutterhündin

Achte auf den Umgang des Züchters mit den Hunden. Falls dieser mit den Hunden grob umgeht, solltest du von diesem Züchter Abstand nehmen.

Du kannst die Welpen und den Züchter vorab besuchen

Idealerweise besuchts du den Züchter und den Welpen vorab mindestens einmal. So kannst du dir ein Bild von den Bedingungen vor Ort machen, den Züchter kennenlernen und im besten Fall bereits deinen Welpen.

Von diesen Besuchen profitiert der Züchter ebenfalls, schließlich lernen durch solche Besuche die Welpen immer wieder neue Menschen kennen, was für die Sozialisierung der Welpen enorm wichtig ist und gleichzeitig lernt der Züchter euch kennenlernen.

Du siehst die Mutterhündin der Welpen

Achtet beim Besuch des Züchters darauf, wie sich die Mutterhündin verhält. Falls sie krank wirkt, ängstlich oder gar aggressiv, dann solltest du dir keinen Welpen von diesem Züchter holen. Die Mutterhündin hat einen enormen Einfluss auf das Verhalten der Welpen und wenn sie Angst- oder Aggressionsprobleme hat, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Welpen dieses Verhalten ebenfalls zeigen werden.
Achte außerdem darauf wie sich die Welpen verhalten. Falls sie verängstigt oder aggressiv wirken – Finger weg!

Der Züchter stellt dir Fragen über eure Lebensumstände

Ein engagierter Züchter will seine Welpen in den besten Händen wissen. Deswegen spricht es für den Züchter, wenn er mehr über euch und euer Lebensumfeld erfahren will. Zu guter Letzt kann er so besser einschätzen welcher Welpe am besten zu euch passt.

Der Züchter kann dir Gesundheitspapiere vorweisen

Gerade bei Rassehunden ist es wichtig, dass die jeweiligen Gesundheitsprobleme, die typisch für die jeweilige Rasse sind, ausselektiert werden. Informier dich genau zu welchen Problemen deine Rasse neigt und fragt nach den spezifischen Gesundheitspapieren.

Keine Qualzucht!

Achte darauf, dass der Züchter keine sogenannten Qualrassen züchtet. Das sind Hunde, die so extreme körperliche Merkmale aufweisen, dass sie dadurch an Lebensqualität einbüßen. Beispiele hierfür sind extrem platte Schnauzen, extreme Hautfalten oder extrem große und kleine Hunde.  

Keine Welpenfabriken

Kauf keine Welpen aus Zoogeschäften oder von Hundehändlern, bei denen du nicht die Aufzuchtsbedingungen der Welpen oder die Haltungsbedingungen der Elterntiere siehst. Leider gibt es Züchter, die Hunde unter unwürdigen Bedingungen züchten, zum Teil sind das förmlich „Welpenfabriken“. Unterstütze solche Tierquälereien nicht durch den Kauf der Welpen!


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Titelfoto: ©Volodymyr Shevchuk – stock.adobe.com