Hund & Hitze – Gefahren im Sommer

Veröffentlicht von Petra Frey am


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Mit Hund bei Hitze durch den Sommer

Die heißen Sommertage bringen für Hunde in der Menschenwelt einige Gefahren mit sich, an die wir oft gar nicht denken. Im Folgenden gebe ich euch daher die wichtigsten Tipps für Hunde im Sommer, die ihr unbedingt beherzigen solltet. Denn Gefahren lauern für unsere Vierbeiner bei Sonne schon bei 25° C oder weniger!

Welpen sind natürlich besonders sensibel und gerade für Ersthundebesitzer ist das Thema Hitze und Hund von besonderem Interesse. Worauf also Acht geben, wenn die warme Jahreszeit anbricht?

1. Heißer Asphalt & Hundepfoten

Wenn es heiß wird, wird auch der Asphalt auf unseren Straßen heiß. Oft bemerken wir das gar nicht, weil wir Schuhe tragen. Hunde spüren heißen Asphalt aber natürlich voll und ganz an ihren Pfoten. Bereits bei moderaten Lufttemperaturen von 25° C besteht Verbrennungsgefahr! Faustregel: Dunkler Asphalt in der Sonne kann sich ungefähr auf das Doppelte der Lufttemperatur erhitzen. Sand sogar noch stärker, das wissen wir aber vielleicht noch vom letzten Urlaub am Strand. Dabei stellt bereits ca. 40° C heißer Asphalt Hundepfoten vor ernste Herausforderungen.

Hund Hitze Grafik Asphalttemperatur
Asphalt absorbiert Sonnenlicht und heizt sich im Sommer rasch auf (Quelle: Vier Pfoten/Frostburg University)

Was kann man tun bei Hitze am Asphalt, um Verbrennungen zu vermeiden?

  • Prüft die Temperatur des Straßenbelags einige Sekunden mit eurem Handrücken. (Empfohlen wird ein Sieben-Sekunden-Test)
  • Achtet generell darauf, immer auf der Schattenseite zu gehen, wo der Asphalt etwas kühler ist.
  • Gebt generell keine Kommandos wie „Sitz“ oder „Platz“ am Asphalt, beispielsweise an der Ampel.
  • Bindet euren Hund nicht vor Geschäften an. Das würde ich aus verschiedenen Gründen ganz generell nicht empfehlen, aber gerade wenn es heiß ist kann das natürlich schnell zur Qual für den Hund werden. Außerdem vergessen wir im angenehm klimatisierten Supermarkt schnell, wie lange euer Hund draußen nun schon in der Hitze warten muss.

Befindet sich also auf eurem Weg mit dem Hund heißer Asphalt, sucht unbedingt nach alternativen Routen im Schatten oder mit anderem Untergrund (z.B. Gras, Erde).

2. Ausreichend Trinkwasser

Achtet darauf, dass euer Hund genug trinkt wenn es so warm ist. Sowohl Welpen als auch erwachsene Hunde sollten sowieso rund um die Uhr Zugang zu frischem Wasser haben. Wenn ihr im Sommer mit eurem Hund draußen unterwegs seid, denkt daran, auch hier für genügend Trinkmöglichkeiten zu sorgen.

Am einfachsten ist es, immer ausreichend Wasser dabei zu haben. Dafür eignet sich am besten eine mobile Wasserflasche, bei der auch gleich ein Wassernapf integriert ist. So könnt ihr eurem Hund während eines Spaziergangs jederzeit bequem und ohne größeren Aufwand Wasser anbieten.

Hund Hitze Wasserflasche
Eine Wasserflasche mit integriertem Napf könnt ihr im Sommer immer mit euch führen.

Solche Wasserflaschen für Hunde kann man häufig auch mit einem Haken oder Karabiner, sodass ihr sie an der Hüfte, beispielsweise an der Leckerchentasche, befestigen könnt. Hunde lernen dann sogar oft schnell, dass dort das Wasser herauskommt und zeigen euch durch Anstupsen der Wasserflasche, dass sie Durst haben.

3. Hund bei Hitze mit Maulkorb

Ein äußerst wichtiger Aspekt zum Thema Hund und Hitze ist der gut sitzende Maulkorb. Gerade in öffentlichen Verkehrsmitteln oder für bestimmte Hunderassen auch darüberhinausgehend besteht in vielen Ländern und Städten für Hunde Maulkorbpflicht.

Hund Hitze und Maulkorb
Hunde müssen hecheln um die Körpertemperatur zu regulieren. Ein Maulkorb darf ihn dabei keinesfalls behindern. Achtet darauf, dass dieser tief genug geschnitten ist!

Achtet hier darauf, dass der Maulkorb eures Hundes tief genug geschnitten ist! Gerade bei Hitze (Öffis sind zudem für Hunde oft zusätzlich mit Stress und Aufregung verknüpft) ist es hier wichtig, dass euer Hund gut hecheln kann. Denn Hunde regulieren ihre Körpertemperatur über’s Hecheln! Leider sind viele Maulkörbe so geschnitten, dass die Hunde das Maul kaum öffnen können. Auch die sogenannte Maulschlaufe ist katastrophal, denn sie schnürt dem Hund das Maul im Normalfall regelrecht zu. Achtet unbedingt auf einen passenden, tief geschnittenen Maulkorb, damit euer Hund in der Hitze nicht kollabiert!

4. Hund bei Hitze im Auto

No-Go: Bei Hitze Hund im Auto lassen

Lasst an warmen Tagen niemals euren Hund im Auto zurück! Selbst bei geöffneten Fenstern kann im Sommer die Hitze in einem geparkten Auto binnen Minuten auf tödliche Werte ansteigen. Daher gilt: Im Sommer niemals Hunde auch nur kurz im Auto zurücklassen!

Tabelle Hund Htze: Hitzeentwicklung im Auto im Sommer bei geöffneten und geschlossenen Fenstern
Hitzeentwicklung im Auto: Binnen Minuten wird das Auto zur Hitzefalle! (Quelle: ADAC, 2020)

Wenn ihr außerdem von einem Spaziergang mit eurem Hund zum geparkten Auto zurückkehrt, bedenkt, dass das Auto irrsinnig aufgeheizt sein wird. Macht also erstmal alle Türen auf und lüftet gründlich durch, damit die schlimmste Hitze raus kann. Gebt euren Hund erst ganz zum Schluss in den Kofferraum / ins Auto. Wenn ihr z.B. noch irgendwelche Dinge einräumen müsst, macht das als Erstes, sodass euer Hund nicht lange im Auto warten muss, bevor es los geht.

Tipp: Schützt euer Auto während des Spazierganges mit einem Sonnenschutz oder parkt im besten Fall im Schatten, so heizt euer Auto etwas weniger auf (eleganteste Variante: Tiefgarage).

Autofahren mit Hund bei Hitze

Beim Autofahren mit Hund bei Hitze gilt zunächst gutes Durchlüften bis die größte Hitze aus dem Auto raus ist, erst dann den Hund ins Auto laden und möglichst rasch die Temperatur regulieren. Sonnenschutz kann helfen die Erhitzung eines (leer) geparkten Autos zu reduzieren oder zu verlangsamen.

Sobald ihr im Auto seid und durchgelüftet habt, könnt ihr die Klimaanlage anwerfen, sodass das Auto weiter abkühlen kann. Falls euer Hund im Kofferraum transportiert wird, bedenkt, dass dieser in der Regel nicht klimatisiert ist. Es dauert also etwas länger bis die kühlere Luft nach hinten gelangt. Lüftet also wirklich gut durch, bevor ihr die Fahrt antritt oder die Fenster schließt. Ohne Klimaanlage bleibt die Kühlung durch den Fahrtwind bei offenen Fenstern.

Vermeidet außerdem direkte Sonneneinstrahlung auf euren Hund im Auto: Besorgt euch einen Sonnenschutz für die Fenster, die gibt es beispielsweise für Kinder und könnt ihr einfach an die Fensterscheibe kleben.

Weitere Tipps gegen Hitze im Auto hat der ADAC zusammengefasst.

Ich hoffe ich konnte euch ein paar Tipps für die Sommertage mit Hund geben und auf einige wichtige Dinge hinweisen, auf die wir Hundehalter dringend vorbereitet sein müssen. In jedem Fall wünsche ich euch angenehme Tage mit eurem Hund im Freien und wie immer ganz viel Spaß beim Training mit eurem Welpen!