Wie viel Schlaf braucht ein Welpe?

Veröffentlicht von Petra Frey am


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Welpen brauchen eine gewisse Stimulation. Sie sollten jeden Tag neue Dinge erleben und die Welt kennenlernen. Das weiß vermutlich jeder Welpenbesitzer und freut sich meistens darauf, seinem Welpen die Welt zu zeigen. Es ist aber genauso wichtig, dass wir für genug Ruhe und Schlaf sorgen! Wenn das nicht passiert, können nämlich Verhaltensprobleme entstehen. Und genau deswegen ist das Thema Ruhebedürfnis so wichtig.

Wie viel Schlaf braucht ein Welpe, warum ist das so wichtig und worauf ist dabei zu achten?

Die meisten Verhaltensprobleme bei Hunden stehen im Zusammenhang mit einer zu hohen Erregungslage. Ein entspannter Hund tendiert wesentlich weniger zu unerwünschtem Verhalten als ein aufgedrehter oder gar hyperaktiv herumhüpfender Hund. Und auch Aggressionsprobleme werden durch Stress begünstigt. Die Themen Stress und zu wenig Ruhephasen haben also enorme Auswirkungen in der Hundeerziehung.

Welpen haben ein erhöhtes Schlafbedürfnis

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Welpen ein erhöhtes Schlafbedürfnis haben: Rechnet mit ca. 18-20 Stunden Schlaf pro Tag bei einem Welpen. Das nimmt dann mit der Zeit schrittweise ab bis der Hund erwachsen ist. Dann beträgt das Ruhebedürfnis aber immer noch 16-17 Stunden Schlaf pro Tag! Hunde und insbesondere Welpen benötigen somit wesentlich mehr Schlaf als wir Menschen. Und das solltet ihr in eurer Alltagsroutine unbedingt mit einplanen.

Soviel Schlaf braucht ein Welpe
Nicht nur Welpen, auch erwachsene Hunde haben einen deutlich höheren Schlafbedarf als wir Menschen.

Ruhephasen nach Aktivitäten mit dem Welpen

Achtet darauf, dass euer Welpe nach einer aufregenden Aktivität wieder zur Ruhe findet. Wenn euer Welpe also mit euch einen ereignisreichen Ausflug gemacht hat, sollte der Welpe danach erstmal die Möglichkeit bekommen, in Ruhe zu schlafen.

Dasselbe gilt für längere Aktivitäten. Wenn ihr einen längeren Spaziergang macht, achtet darauf, dass ihr dem Welpen immer wieder eine Auszeit gebt. Nehmt ihn auf euren Arm, so dass er dort zur Ruhe findet oder setzt euch immer wieder hin und lasst ihn sich ausruhen. Spätestens wenn euer Welpe sich hinsetzt und nicht mehr selber weitergeht oder wenn er vor Übermüdung überdreht wird und hyperaktives Verhalten zeigt, ist es Zeit für eine Pause.

Verknüpft den Alltag stets mit Ruhe!

Und da kommen wir auch schon zu einem weiteren wichtigen Punkt: Verknüpft den Alltag stets mit Ruhe! Wenn ihr beispielsweise in einem Park ankommt, marschiert nicht gleich los, sondern macht erstmal ein Leckerliesuchspiel zum runterkommen und geht dann erst weiter. Oder setzt euch erstmal in Ruhe hin und lasst euren Welpen in Ruhe alles ansehen. Ihr werdet bemerken, dass sich euer Welpe danach wesentlich entspannter verhalten wird. 

Auch nachdem euer Welpe mit einem Hundekumpel gespielt hat, sollte er erstmal eine Pause bekommen und nicht von einem Abenteuer ins nächste springen.

Schließlich verknüpft der Welpe das, was er kennenlernt mit dem, wie er sich dabei fühlt. Und wenn euer Welpe lernt, dass diese Situationen aufregend sind, dann wird er sich in Zukunft dementsprechend aufgeregt verhalten. Wenn er diese Situationen hingegen ruhig kennenlernt, wird er sich in diesen Situationen in Zukunft dementsprechend ruhig verhalten.

Welpe im Park
Entspannt im Park ankommen: Der Welpe verknüpft das was er sieht mit dem was er fühlt!

Etablierung eines Ruheortes

Was hier sehr hilfreich ist, ist die Etablierung eines Ruheortes. Damit euer Welpe genug Schlaf bekommt, sollte er einen Ruheort haben, an den er sich jederzeit zurückziehen kann. Hier eignet sich insbesondere eine Box, eine Tasche oder ein sonstiger Ort, an dem der Welpe seine Ruhe hat und an dem er von niemandem gestört werden darf. Weder von euch, noch von Kindern im Haushalt oder gar von Besuchern.

Wenn euer Welpe sich dorthin zurückzieht gilt: Lasst den Welpen in Ruhe. Das gilt natürlich auch sonst, weckt euren Welpen niemals auf, wenn er schläft oder ruhen will.

So ein Ruheort ist auch euer Arm. Also wenn euer Welpe bei euch am Arm ist, solltet ihr darauf achten, dass niemand euren Welpen anfasst. Eurer Arm soll Ruhe- und Schutzzone sein.

Richtig spielen mit dem Welpen

Ein weiterer Punkt, auf den ihr achten solltet, ist, dass ihr es beim Spielen mit eurem Welpen nicht übertreibt. Das gilt für Zerrspiele, Laufspiele oder Rangspiele. Ihr könnt ruhig mal mit dem Welpen etwas wilder spielen, aber übertreibt es nicht und achtet stets darauf, wenn es dem Welpen nicht zu viel wird. Manche Welpen sind so verspielt, dass sie von sich aus keine Pause machen. Macht es euch am besten zur Gewohnheit, nach einigen Minuten Spiel immer eine Pause zu machen!

Ballspiele

Womit ihr besonders aufpassen solltet sind Ball- und sonstige Wurfspiele. Es ist ok, dem Welpen mal den Ball zu werfen, aber nach zwei bis drei Mal solltet ihr unbedingt eine Pause machen. Diese Hetzsequenz nach dem Objekt fährt viele Welpen enorm in der Erregung hoch und sie haben danach noch mehr Probleme, zur Ruhe zu kommen.

Wenn der Welpe nicht genug Schlaf oder Ruhe bekommt…

Hunde, die nicht genug Ruhe und Schlafphasen bekommen, neigen zu:

  • weniger Konzentration
  • vermehrt unerwünschtem Verhalten
  • und kommen schwerer zur Ruhe.

Achtet daher darauf, dass ihr neben all den Abenteuern, die ihr mit eurem Welpen erlebt, den Fokus stets auf Ruhe und Entspannung habt. Und ihr werdet in Zukunft einen ruhigen, entspannten Hund haben!